Tom!s Tipps
Der Belichtungsrechenschieber
Moderne Kameras lassen eine Vielzahl von Einstellungen zu. Speziell bei der
Belichtungseinstellung lassen sich viele verschiedene Blendenwerte und
Belichtungszeiten mehr oder weniger sinnvoll kombinieren.
Leider sind die Anzeigen für die gewählten Werte von Zeit und Blende
nicht mehr so übersichtlich und eingängig wie an älteren Kameramodellen,
die mit einem kleinen Zeitenrad und einem Blendenring am Objektiv alle
einstellbaren Werte auf einen (Über-)Blick anzeigten.
Deshalb ist es gerade für den Einsteiger schwierig, zwischen all den aufblinken Zahlenwerten
den Überblick zu behalten.
Dagegen könnte man mit einem etwas clevereren Design der Anzeigen was machen. Aber solange
sich die Kunden nicht beschweren und die Hersteller das nicht in der Kasse merken, wird sich
wohl nichts ändern.
(Siehe auch
hier.)
Da ich in meinen Workshops immer wieder erlebt habe, wie gerade Anfänger sich in dem ganzen Wust
von Zahlen verirrten, habe ich nach Abhilfe gesucht und in der Folge den Belichtungsrechenschieber entwickelt.
Sie können ihn
hier als PDF downloaden,
speichern und ausdrucken.
Damit ist es recht einfach, auch als Neuling den Überblick über die ganzen Zahlen zu behalten und
das für den Gestaltungswunsch passende Wertepaar zu finden
Handhabung
Die Bedienung ist einfach. Nach dem Ausdruck müssen zuerst die zwei Streifen des Rechenschiebers
abgeschnitten werden.
Die Skalen des BRS (Belichtungsrechenschieber) sind gegenläufig. Die Zeiten werden auf der
Belichtungszeitenskala nach links hin immer kürzer, es käme mit den entsprechenden
Belichtungszeiten also weniger Licht zum Sensor.
Die Blendenwerte entsprechen, je weiter man auf der Blendenskala nach links geht,
immer weiter geöffneten Blendeneinstellungen, es käme mit diesen Werten also mehr
Licht auf den Sensor.
Diese Veränderungen von Zeit und Blende heben sich also gegenseitig auf. Wenn man
nun einen Belichtungswert gemessen (oder von der Automatik übernommen) hat, kann
man diesen durch Verschieben der Skalen einstellen.
Wenn zum Beiypiel das Messergebnis Blende 5,6 und 1/60stel Sekunde war, sollten die
Schieber so liegen wie abgebildet.
Jetzt kann man sofort alle anderen Wertepaare ablesen, die zu einer gleich intensiven
Belichtungen, also zu einem gleich hellen Bild führen würden.
Die Belichtungseinstellungen weiter links auf der Skala, wie zum Beispiel hier blau hervorgehoben
1/500stel Sekunde und Blende 2, weisen kürzere Belichtungszeiten und zum Ausgleich
weiter geöffnete Blenden auf. Der stilisierte Läufer auf der Zeitenskala wird
scharf abgebildet, er symbolisiert die Fähigkeit kürzerer Belichtungszeiten, die
Bewegung mehr oder weniger stark einzufrieren.
Auf der Blendenskala ist weiter links nicht nur durch den Kreis die weiter geöffnete
Blende symbolisiert, sondern die 3 Bäume, von denen nur der mittlere scharf abgebildet
ist, stehen stellvertetend für die bei weiter geöffneter Blende geringere Ausdehnung
der Schärfentiefe.
Auf der anderen Seite sieht es ähnlich aus.
Die Belichtungszeiten sind hier länger, der Läufer würde, wie symbolisch dargestellt,
mit Bewegungsunschärfe, also verwischt, abgebildet.
Und die Blende ist stärker geschlossen, wie durch die drei scharf abgebildeten Bäume dargestellt
wächst hier also die Schärfentiefe.
So kann man an dem BRS nicht nur die alternativen Wertepaare der Belichtung ablesen, sondern
darüber hinaus auch ihre Auswirkung auf die Gestaltung der Bilder erahnen.
Wenn Sie die Schärfentiefe genau berechnen wollen, finden Sie unter
Tipp 11,
Tipp 12 und
Tipp 13 Hilfen dazu.
Wenn Sie sich über die unterschiedliche Bedeutung der Blenden- und Zeiteinstellung und ihre
Auswirkung auf die Bildgestaltung nicht im klaren sind, finden sei viele Informatioen dazu
im Kapitel "Belichtung" meiner Website
www.fotolehrgang.de und natürlich
auch in meinem Buch
"Der große humboldt-Fotolehrgang".
Oder besuchen Sie doch einfach einen
meiner
Fotokurse an der Fotoschule-Ruhr.de
Zum Download des Belichtungsrechenschiebers
diesen Link mit der rechten Maustaste anklicken und "Ziel speichern unter" wählen.